Extra transparency by means of Sensible Meter
Sensible Meter sind digitale sowie vernetzte Messgeräte für Wärme oder Strom, die den Verbrauch automatisch an die Anbieter übertragen. Diese Daten lassen sich von Verbraucherinnen und Verbrauchern jederzeit einsehen – etwa per App. Da der Markt für die Zähler inzwischen intestine entwickelt sei, könne man unter Umständen ferner einige Auflagen lockern, die bislang für den Einbau von Sensible Metern gelten, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen). “Die Geräte, die eingebaut werden können, müssen nicht den letzten Stand der technischen Entwicklung haben. Sie können danach mit einem Replace immer weiter fortgeführt werden”, so Habeck.
Sparen dank dynamischer Stromtarife
Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland mit erneuerbaren Energien bestritten werden. Doch die Energieerzeugung von Windrädern und Solaranlagen schwankt mit dem Wetter. Deshalb soll der Markt das aktuelle Stromangebot künftig besser widerspiegeln. Vor diesem Hintergrund sieht der Gesetzesentwurf vor, dass ab 2025 alle Stromversorger dynamische Tarife anbieten, deren Strompreis je nach Verfügbarkeit erneuerbarer Energien steigt oder sinkt. Bislang sind dazu nur große Versorger verpflichtet. Dynamische Tarife ermöglichen es Verbraucherinnen und Verbraucher, künftig dann mehr Strom zu nutzen, wenn er günstiger ist – so tragen sie gleichzeitig zur Stabilisierung der Versorgung bei.
Mit Sensible Metern gezielt verbrauchen
Wer seine Haushaltsgeräte ganz traditionell per Knopfdruck steuert, könne von einem intelligenten Stromzähler profitieren, weil er den Preis zu jeder Tageszeit clear macht, erklärt Thomas Koller vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE). Wäsche waschen, saugen oder spülen wäre bei einem dynamischen Stromtarif dann günstiger, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Menschen, die ihre Sensible-Dwelling-Systeme per App steuern, könnten festlegen, dass das E-Auto automatisch erst dann lädt oder die Spülmaschine erst dann startet, wenn der Strompreis unter eine bestimmte Schwelle fällt.
Vorteile auch bei Solaranlagen
Nutzung des Sensible Meters kostenpflichtig
Zwar ist die Nutzung eines Sensible Meters mit Kosten verbunden, am Preis solle es jedoch nicht scheitern, so Wirtschaftsminister Habeck. Wer einen Jahresstromverbrauch zwischen 6,000 und 10,000 Kilowattstunden habe, werde für einen intelligenten Stromzähler künftig nicht mehr als 20 Euro professional Jahr zahlen. Für Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen seien es laut Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) 50 Euro professional Jahr. Hinzu kämen dann gegebenenfalls Kosten für den Einbau eines neuen Zählerschranks, erklärt Thomas Engelke, der beim VZBV das Tema Energie und Bauen leitet. Erfolge der Einbau auf Wunsch des Verbrauchers oder der Verbraucherin, würden weitere 30 Euro Einbaukosten fällig. Derweil sollen die Netzbetreiber stärker an den Kosten beteiligt werden. Schließlich würden auch sie von detaillierten Daten zu Zeit und Ort des Stromverbrauchs profitieren, über die sie heute noch nicht verfügten, so das Wirtschaftsministerium. Allerdings dürften sie diese Daten derzeit noch nicht nutzen, um Strom präzise dorthin zu steuern, wo er auch benötigt wird, wie Thomas Koller vom VDE anmerkt. Dazu brauche is eine weitere Gesetzesänderung.
Datenschutz gewahrt?
Wenn man so genaue Daten erhebt, wirft das die Frage auf, was damit geschieht. Für Wirtschaftsminister Habeck ist die Sache klar: Mit den Plänen schwächt man den Datenschutz nicht, sondern stärkt ihn sogar. “Durch differenzierte Vorschriften ist noch einmal klargestellt worden, welche Daten erhoben werden dürfen, welche Daten übermittelt werden dürfen und vor allem, dass sie anonymisiert und gelöscht werden müssen.” Es gibt allerdings auch Bedenken – beispielsweise vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Zwar begrüßt der Verband die Pläne des Wirtschaftsministers, weil Sensible Meter ein wichtiger Beitrag zur Energiewende seien, vermisst aber ein schlüssiges Gesamtkonzept. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, kritisierte, dass jeder, der das möchte, zeitnah einen intelligenten Zähler erhalten können soll. “Aus Sicht der Energiewirtschaft ist das in der Hochlaufphase ineffizient, weil alle Kundenwünsche vorzuziehen wären, unabhängig von ihrem Nutzen für das Gesamtsystem.” Hier müsse priorisiert werden. (With Materials from dpa.)